Stimmen aus dem Ensemble

Hilde

Konzert am Waldsee, 4.6.2017

Wie kamst du zum Gamelan? Wann und warum hast du angefangen? – Als Kind kam ich regelmäßig in den South Bank Centre (Konzert & Veranstaltungsort in London, UK), wo ich in einer der oberen Geschosse jedesmal am Fenster staunend die Gamelan-Instrumente betrachtete, die dort standen und auch bespielt wurden. Als ich mein Musikwissenschafts-Studium in Freiburg anfing, war dies schon Jahre her. Doch als ich vom Freiburger Gamelan-Ensemble erfuhr, war es diese Erinnerung, die mich zu der ersten Gamelan-Probe brachte … es ist jetzt über 15 Jahre her und ich klöppel immer noch freudig mit …

Was machst du so, wenn du gerade kein Gamelan spielst? Ich versuche die Gamelan-Ohrwürmer los zu werden  …
Hauptberuflich bin ich Notensetzerin und bereite Notentexte für Druck vor. Daneben unterrichte ich auch Querflöte und ihre Nebeninstrumente, und bin auch im alternativen Gesundheitswesen tätig.

Was ist für dich das Besondere am Gamelan? – Die engen Verflechtungen der verschiedenen Stimmen und Funktionen. Jeder hört und reagiert auf den anderen, wodurch die Musik nicht nur lebendig ist, sondern sich stets wandelt.

Welches ist dein Lieblingsinstrument? – Die Altquerflöte *schwelg* … ach, vom Gamelan? Hmm, da ist es wohl die Jegogan – das tiefste Bassinstrument, welches das Ensemble mit seiner tiefen Stimme trägt.


Carla

Bei einem Workshop in München, Oktober 2016

Wie kamst du zum Gamelan? – Durch ein paar Zufälle. Als ich Schülerin war, organisierte unser Musiklehrer einen Workshop in der Indonesischen Botschaft, im Unterricht sahen wir Videos von grünen Inseln und hübschen Palmen – das hat Spuren hinterlassen: Als ich 10 Jahre später als Austauschstudentin in Sydney “Gamelan” im Vorlesungsverzeichnis las, habe ich mich sofort angemeldet. Der beste Kurs meines ganzen Studiums!
In Freiburg spiele ich seit etwa 2 Jahren mit. Gamelan ist seitdem eine lebenserhaltende Zutat in meinem Leben. Auf Bali war ich nur einmal für einen Kurzausflug – ich hoffe auf weitere Gelegenheiten in der Zukunft!

Was ist für dich das Besondere am Gamelan? – Die Musik mit ihrer völlig anderen Tonalität und Struktur hat einen Zauber, der süchtig macht. Und die damit verbundene Kultur fasziniert mich. Außerdem ist Gamelan eine der wenigen Tätigkeiten, bei denen ich völlig im Moment lebe und alles andere unwichtig wird.
Nicht zuletzt ist es als Musikpädagogin eine bereichernde Erfahrung, Stücke ohne Notation nur durch Nachspielen zu lernen oder weiterzugeben, und in einem Ensemble zu spielen, das für unterschiedliche Fähigkeiten und Erfahrungsniveaus gleichzeitig Mitspielmöglichkeit bietet.

Welches ist dein Lieblingsinstrument? – Eine schwierige Entscheidung! Beim balinesischen Gamelan spiele ich gerne Gangsa (Metallophon): sehr schnelle und ineinander verschränkten Patterns mit hartem Metallklang – das macht einfach Spaß! Ich mag auch die Calungs, die die zu Grunde liegenden Melodien spielen und einen schönen weichen, melodischen Klang haben.
Beim javanesischen Gamelan sind meine absoluten Lieblinge die Bonangs (siehe Foto), die vielfältige miteinander verflochtene Patterns spielen und bei denen die Anordnung der ‘Töpfe’ den Spieler zunächst zum Gehirnjogging zwingt.

Was machst du so, wenn du gerade kein Gamelan spielst? – Ich lerne Sprachen, reise gerne, mache Kung fu, arbeite an privaten Musikschulen und im Theater und studiere weiter (nach Schulmusik/Englisch noch Elementare Musikpädagogik). Und ich bekämpfe meine Gamelan-Ohrwürmer! Leider ein Kampf gegen Windmühlen…

Götz

Konzert am Waldsee, 4.6.2017

Wie kamst du zum Gamelan? – Über meinen Schach- und Pilzfreund Martin. Weil ich früher zu viel Zappa gehört habe, kann ich mit der normalen Dudelmusik nichts mehr anfangen.

Welches ist dein Lieblingsinstrument? – Ich spiele am liebsten die Calung, weil ich die tiefe Tonlage mag und weil sie nicht so hektisch zu spielen ist wie z. B. die Gangsa.

Was ist für dich das Besondere am Gamelan? – Die Musik ist weit weg von unseren normalen Hörgewohnheiten.